Qualität und Einfluss auf den Wein Naturkorken, hergestellt aus der Rinde der Korkeiche, sind der traditionelle Verschluss für Weinflaschen. Sie gelten als Symbol für qualitativ hochwertigen Wein und werden besonders bei Weinen mit Lagerpotential geschätzt. Der Kork erlaubt eine minimale Sauerstoffzufuhr, was den Reifungsprozess positiv beeinflussen kann. Allerdings besteht das Risiko des sogenannten Korkgeschmacks («Zapfen»), der durch den Stoff TCA (Trichloranisol) hervorgerufen werden kann und den Wein ungeniessbar macht.
Nachhaltigkeit und Kosten Bei der Ernte der Korkrinde werden die Bäume nicht gefällt, sondern geschält, wodurch der Baum keinen Schäden nimmt. Korken sind biologisch abbaubar und stammen aus nachhaltigen Forstwirtschaften, insbesondere in Portugal und Spanien. Der Anbau von Korkeichen trägt zur Biodiversität bei und bindet CO2. Allerdings sind sie kostenintensiver als viele Alternativen, und die Verfügbarkeit von qualitativ hochwertigem Kork kann schwanken. Schliesslich sollten nach jeder Schälung gut zehn Jahre bis zur nächsten „Ernte“ vergehen, damit sich die Rinde regenerieren kann.
Qualität und Einfluss auf den Wein Drehverschlüsse, meist aus Aluminium, gewinnen seit Jahren an Beliebtheit, insbesondere bei jungen und frischen Weinen. Sie bieten eine hermetische Abdichtung, die Oxidation nahezu ausschliesst und den Wein in seiner ursprünglichen Frische bewahrt. Für Weine mit langer Reifezeit werden sie jedoch weniger genutzt, da sie keine Sauerstoffzufuhr zulassen.
Nachhaltigkeit und Kosten Die Herstellung von Aluminium ist energieintensiv, doch das Material ist recycelbar. Drehverschlüsse sind in der Regel kostengünstiger als Naturkorken und minimieren durch ihre Zuverlässigkeit das Risiko von Weinverlust durch Korkschäden.
Qualität und Einfluss auf den Wein Glaskorken sind ein Hingucker und verbinden Eleganz mit Funktionalität. Sie bieten eine dichte Versiegelung, sind geschmacks- und geruchsneutral und verhindern den Einfluss von Fremdaromen auf den Wein. Zudem sind Glaskorken für alle Weinarten geeignet, von jungen Tropfen bis hin zu gereiften Weinen.
Nachhaltigkeit und Kosten Glaskorken sind wiederverwendbar und recycelbar, jedoch in der Herstellung energieintensiv. Auch die Kosten sind höher als bei vielen anderen Verschlussarten, was sie eher zu einer Nischenlösung macht.
Qualität und Einfluss auf den Wein Plastikzapfen bieten eine kostengünstige Alternative zu Naturkorken und vermeiden das Risiko von Korkgeschmack. Jedoch dichten sie oft nicht perfekt ab und können bei Weinen mit langer Lagerzeit zu unerwünschten Ergebnissen führen.
Nachhaltigkeit und Kosten Aus Erdöl hergestellte Plastikzapfen schneiden in puncto Umweltfreundlichkeit schlecht ab, da sie schwer zu recyceln sind. Dafür punkten sie als kostengünstige Alternative zu Korkzapfen.
Die Forschung an innovativen Verschlusslösungen nimmt zu. Bio-basierte Kunststoffe und recycelbare Materialien gewinnen an Bedeutung – so gibt es etwa neu Zapfen aus Zuckerrohr. Auch Hybridverschlüsse, die Kork und andere Materialien kombinieren, werden getestet.
Naturkorken bleiben bei hochwertigen und lagerfähigen Weinen die erste Wahl. Drehverschlüsse haben jedoch insbesondere bei jungen, preiswerten Weinen und Weissweinen stark an Marktanteilen gewonnen. Heute haben gemäss Jürg Gafner von der Forschungsanstalt Agroscope rund 60 Prozent aller Schweizer Weinflaschen einen Drehverschluss.
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